Pflanzen bilden die Basis eines jeden Hoodoo Zaubers. Es gibt nur wenige Hoodoo Zauber, welche ganz ohne das Verwenden bestimmter Pflanzen durchgeführt werden.
Ashé, die immerwährende Kraft die alles durchdringt
Alles was existiert beinhaltet eine Form von Kraft. Diese wird im Kontext des Hoodoo Ashé genannt, also eine Form der universellen Lebensenergie. Die Kraft die das Universum antreibt, Samen zum Keimen bringt, Winde über unsere Erde jagt und unsere Erde und uns selbst definiert. Sie ist der Schlüssel zum Leben, zur Geburt, zum Sterben – fließt durch alles hindurch und hinterlässt ihren energetischen Fingerabdruck auf magische Weise.
Jedes Pflänzchen hat seine eigene Energieform, schwingt auf eine ihm ganz individuellem Niveau. Man muss nicht weit schauen, um zu verstehen was ich meine. Gehe mal in die Innenstadt, setze Dich auf eine Bank und beobachte die Fußgänger die vorüber laufen. Dann entspanne Dich und fokussiere Dich mal nur auf deren Energie – ohne sie zu bewerten. Nur beobachten. Du wirst spüren, dass auch jeder Mensch anders schwingt. Manche schwingen auf derselben Ebene, haben buchstäblich denselben Klang. Andere wiederrum stoßen sich ab, während manche Energien wie Schwämme reagieren, die alles aufsaugen …
Einteilung der Pflanzenenergien
Die Energie eines Menschen der sich mit Magie beschäftigt, wird eine Andere sein, als die eines Piloten oder eines Gärtners. Grob gesprochen, würde diese Form der Kategorisierung auch für das Pflanzenreich passen. Es gibt Pflanzen, die ziehen das Glück magisch an, Pflanzen, die Dich in die Anderswelt führen können, Heilpflanzen und Todespflanzen usf.
Diese grobe Einteilung bildet den ersten Schritt, für die Verwendung von Pflanzen. Wenn Du also einen Schutzzauber machen magst, dann wählst Du sozusagen zuerst einmal nur jene Pflanzen aus, die der Kategorie Schutz entsprechen. Weißt Du welche Pflanzen zum Schutz gehören, gehst Du einen Schritt weiter und überlegst Dir welche der Schutzpflanzen Deinem Anliegen am besten entsprechen. Du arbeitest Dich also Schritt für Schritt vor.
Stelle Dir mal vor Du würdest einen Arzt suchen, der Deine Zahnschmerzen heilen soll. Du wählst auch hier zuerst die Überkategorie „Ärzte“, gehst dann in den Bereich „Zahnarzt“ und suchst dann jenen Arzt aus, von dem Du Dir Heilung versprichst.
Zuordnung der Pflanzen zu den magischen Entsprechungen
Sich nur mal eben kurz, wild mit den Augen rollend, in eine Pflanze einzufühlen wie es manche Möchtegern-Schamanen vorgaukeln, die ihr Wissen womöglich aus ein paar Wochenendseminaren bezogen haben, ist nicht der richtige Weg, um herauszufinden, ob die Pflanze Deinen Zauber unterstützen mag bzw. kann. Mit diesem Verhalten spuckt man jedem echten Schamanen vor die Füße!
Also beginne am besten am Anfang. Schau Dir die Pflanze genau an! Wie sieht sie aus? Welche Form hat sie? Wie riecht sie? Was hat sie für Eigenschaften? Ist sie giftig? Welche Farbe hat sie? usf. Dann lese Dir Pflanzenbücher durch, die diese Pflanze beschreiben. Lese Dir durch, wie sie in der Vergangenheit eingesetzt wurde. Welche Bräuche ranken sich um diese Pflanze? Lese Dir Zauberbücher durch, die Zauber mit dieser Pflanze beschreiben. Gehe weit in die Geschichte zurück, überlege Dir warum das wohl so war, dass man genau diese Pflanze auf diese Art eingesetzt hat? Dann kannst Du versuchen, ob Du die Pflanzenschwingung fühlen kannst, echte Schamanen gehen dann ein Schritt weiter und können auch mit dem jeweiligen Pflanzengeist sprechen usf.
Erst wenn Du Dir all dieses Wissen erarbeitet hast, verstehst Du besser, warum genau diese Pflanze für Dein Anliegen die Richtige ist.
Machen wir ein Beispiel an der so viel geliebten Rose …
Der Zauber der Rose
Was bedeutet der Name „Rose“?
Er leitet sich aus dem lateinischen Namen „rosa“ ab, sowie aus dem griechischen Wort „rhodon“. Beide Namen sollen sich vom altindischen Wort „vrda“ ableiten, was so viel wie „weich, biegsam, zart“ bedeutet. Man vermutet die Urheimat der Rose im indogermanischen Bereich, mit dieser Bezeichnung wäre der Kreis geschlossen. Rose bedeutet also grob übersetzt „zart“ – ein Hinweis auf ihre sanften, weichen Blütenblätter.
Über die Rose
Schon immer sah man die Rose als Königin aller Blumen an, als Krönung aller Blühpflanzen. Sie wurde in der Kunst dargestellt, die Religion ist eng mit ihr verbunden und in der Medizin wird sie noch immer erfolgreich eingesetzt.
Die rote Rose wurde unter anderem dem Herz zugeordnet, als Sitz der Gefühle. Und da findet sich schon der erste Hinweis für die Zauberei. Wenn der Duft der roten Rose mein Herz öffnet, bringt er auch Energien zum Fließen. Rot als Symbol für Leidenschaft, Feuer, wildes Verlangen, Kraft, Blut …
Geschichtliches
In der Antike gehörten aromatische Kräuter und Gewürze zu den Luxusgütern. Sie waren überaus wichtig im privaten wie auch im öffentlichen Bereich. Duftende Räucherwerke zogen durch die fürstlichen Gemächer mächtiger Könige. Wohlduftende Kräuter wurden den Göttern geopfert, um sie zu besänftigen, sie milde zu stimmen, sie zu erfreuen. Körper wurden mit duftendem Rauch gereinigt und parfümiert. Die Römer wie auch die Griechen füllten Vasen mit herrlich duftenden Kräutern, um ihren Wohnungen einen Hauch von Luxus zu verleihen. Nero war bekannt für seine Gelage, bei denen Fontänen aus Rosenwasser aus den Brunnen sprudelten. Seine Gäste wurden mit wohlduftenden Rosengirlanden begrüßt, die ihnen als Willkommensgruß um den Hals gelegt wurden.
„Verres“ ein römischer Politiker reiste stets in einer rosengepolsterten Sänfte. Auch Kleopatra ruhte auf Kissen und Matratzen die mit Rosenblättern gefüllt waren. Bei ihren opulenten Festen regnete es Rosenblätter auf die Gäste, es wurde Rosenwein gereicht und duftendes Rosenwasser wurde in großen Schalen aufgestellt, um die Räume zu parfümieren.
In den Gräbern der Pharaonen wurden Kapseln gefunden, gemischt aus Weihrauch, Myrrhe und Rosenblättern.
Man berichtet, dass sogar die Segel von Kleopatras Schiff so intensiv beduftet waren, dass man dieses schon riechen konnte, bevor es überhaupt zu sehen war.
Schon Goethe bekannte: „Ich liebe die Rose als das Vollkommenste, was unsere Natur als Blume gewähren kann“. Sein Gartenhaus in Weimar war ganz mit Rosen berankt und er verbrachte viele Stunden in der duftenden Stille.
Du siehst – und das ist nur ein kurzer Abriss – wie weit in die Vergangenheit, die Liebe der Menschen zur Rose reicht.
In chinesischen Kaisergärten blühten die wunderbaren Rosen schon vor der Zeitenwende, ebenso in Persien. Kriegshelden wurde im alten Rom Rosengebinde verliehen, anstelle eines Ordens. Es gab kein größeres Fest im alten Rom, das nicht mit üppiger Rosendekoration gefeiert wurde.
Auch im Mittelalter fand man die wunderbare Blütenpracht in Kloster- und Burggärten, in der Renaissance blühten die Rosen in fürstlichen Parkanlagen. Ebenso später in den fröhlich gestalteten Gärten des Barocks und den etwas melancholisch angehauchten Gärten der Romantik.
Sie blühten unentwegt über die Jahrtausende und weben noch immer ihr magisches Band zu unseren Herzen.
Die Familie der zu den Rosengewächsen gehörenden Pflanzen ist riesig, nimm dir einfach mal ein Buch über die Rosengewächse zur Hand und lese es Dir durch.
Die Rose als Blume der Liebe
Der Duft der Rose wird als liebreizend, betörend, verführerisch, entrückend und die Sinne benebelnd dargestellt. Ein wunderbarer Hinweis, über den Zauber den sie webt. Darum wird sie in Liebeszaubern aller Art als Hauptbestandteil eingesetzt. Sie verführt denjenigen, der ihren zarten Duft wahrnimmt, lässt die Sorgen vergessen und öffnet das Herz. Ideal um den eigenen Charme zu verstärken, findest Du nicht? Duft und Sexualität liegen eng beieinander! Daher wird die Rose auch den Liebesgöttern zugeordnet. Seit Jahrtausenden ist die Rose die Blume der Liebenden. Casanova liebte es, seine Gespielinnen vor dem Beischlaf mit Rosenwasser einzureiben, er war geradezu besessen von diesem Wohlgeruch.
Die weiße Rose ist ein Symbol für Reinheit, für Unschuld – sie wird oft in klassischen Gemälden gefunden, um die Unschuld der Trägerin zu symbolisieren.
Interessant ist auch der Ausspruch „sub rosa„. Wenn man etwas „unter der Rose“ bespricht, so ist es ein Hinweis darauf, dass das Besprochene vertraulich und geheim bleiben soll.
Ich habe jetzt den Zauber der Rose nur angerissen. Viele wunderbare Seiten ließen sich füllen. Dennoch sieht man schon jetzt, für welchen Bereich die Rose in der Zauberei eingesetzt werden kann. Ihre bezaubernde Geschichte spricht Bände.
Wenn Du Dir die Mühe machst, und nach und nach die Pflanzen mit denen Du Zaubern möchtest, auf diese hier beschriebene Art und Weise erforscht, wirst Du verstehen, weshalb eine Pflanze für bestimmte Zauber eingesetzt wird, und das zum Teil seit Jahrtausenden von Jahren!
Ich wünsche Dir viel Spaß bei Deinem Ausflug in die Vergangenheit …