Wie ruft man Spirits und was ist zu beachten?

Möchte man einen Mitmenschen anrufen, liegt die Sache auf der Hand. Man greift zum Telefon, schreibt eine E-Mail oder eine SMS, oder geht einfach mal geschwind bei der Person vorbei. Aber wie kommt man mit einem Spirit in Kontakt?

 

Was ist überhaupt ein Spirit?

 

Ein Spirit ist ein höherentwickeltes, göttliches Wesen, das Gott untergeordnet ist, aber in der Rangordnung klar über dem Menschen steht. Seine Aufgabe ist es – meistens jedenfalls – dem Menschen in seiner spirituellen Entwicklung zu helfen und ihn auf seinem Lebensweg zu unterstützen. Sie sind meistens dem Menschen sehr wohlgesonnen. Es gibt auch Spirits die sehr bodenständig sind, und sich um den Alltag der Menschen kümmern – über diese Spirits sprechen wir hier. Also Spirits die auch bereit sind Dir, wenn Du z. B. arbeitssuchend bist, einen tollen Job zu besorgen, und sich nicht zu schade sind, sich auch mal die Hände für Dich schmutzig zu machen.

 

Wir reden jedoch nicht von Geistern, erdgebundenen Wesen, Feen, Elfen, Naturgeistern, Dämonen etc. diese gehören in eine andere Gruppe und sind nicht den Spirits zuzuordnen!

 

Unter den Spirits gibt es unterschiedliche Gruppen, die für unterschiedliche Aufgaben zuständig sind. Ähnlich eines Berufsstandes hier bei uns Menschen. Einen Pilot wirst Du nicht bitten, eine Herzoperation durchzuführen und einen Soldat wirst Du nicht bitten, Dir in Liebesangelegenheiten zu helfen. Gerade bei der Arbeit mit Spirits aus dem haitianischen Vodou ist das zu beachten. Bitte mal Ogou Feray Dir einen heißen One-Night-Stand zu besorgen, und es wird Dir mit Sicherheit heiß werden, jedoch nicht in der Hose – wenn Du verstehst was ich meine. Dafür ist Baron Samedi zuständig – nicht unser geliebter „General“.

 

Es gibt also Spirits, die Du durchaus rufen kannst, mit ihnen sozusagen einen Deal machst, sie für ihre Mühe bezahlst und sie dann „entlässt“ wenn die Arbeit getan ist. Anders als es ein Rootworker tut, arbeitest Du also mit „Gastspirits“. Das kann Vor- aber auch Nachteile mit sich bringen.

 

Vorteil von Gastspirits

 

Die Verpflichtungen halten sich in Grenzen. Du bezahlst den Spirit, das was er für die Erledigung seiner Aufgabe möchte. Ihr besprecht wann, wie und wo die Bezahlung stattfinden soll, und was passiert, falls die Aufgabe nicht erledigt wurde. Damit ist die Sache geritzt und Du kannst ihn am Ende wieder entlassen.

 

Nachteil von Gastspirits

 

Du musst extrem auf der Hut sein. Nicht jeder der sich anbietet ist Dir gegenüber wohlwollend. Überlege Dir gut, wen Du in Dein Haus lässt! Nur weil Dir jemand erzählt, dass er XY ist und die Aufgabe für Dich erledigen kann, heißt das nicht dass die Person Dich nicht nach Strich und Faden belügt. So ist das bei der Arbeit mit Spirits auch. Nur weil ein Wesen behauptet „Erzengel Michael“ zu sein, heißt das nicht, dass es auch stimmt. Es könnte auch ein erdgebundener Verstorbener sein oder ein Dämon, der sich versucht bei Dir einzunisten. Sei Dir dessen im Klaren!

 

Die Spirits des Rootworkers

 

Wie schon an anderer Stelle erwähnt, werden diese entweder innerhalb Deiner Familie an Dich vererbt oder sie melden sich bei Dir, z. B. in Träumen und teilen Dir unmissverständlich mit, dass sie zu Deinem Gefolge gehören, sprich – Dich auf Schritt und Tritt begleiten.

Auch das prüft man zuerst (kann ja jeder kommen und sowas behaupten) indem man den Spirit bittet, klare Zeichen zu senden. Dann geschehen meist interessante Sachen – in meinem Fall wurde ich z. B. von einer wildfremden Person aus Brasilien angerufen, die mir –weinend – weil es ihr peinlich war anrufen zu müssen, mitteilte, dass La Sirene bei mir einziehen möchte. Zuvor hatte ich mehrere Träume in denen mir La Sirene diese Bitte selbst vortrug. Es folgten Kundenanfragen bezüglich La Sirene und als Krönung eine Kreide-Kinderzeichnung vor meiner Haustüre mit einer kleinen und einer großen Meerjungfrau. Das Resultat ist eine wunderbare Verbindung mit dieser wundervollen Spirit-Dame, die ich nie wieder missen möchte.

Solche Zeichen sind klar wie Kloßbrühe und Du weißt es passt! In der Regel arbeitet man dann ausschließlich mit seinen eigenen Spirits. Sie sind Familienmitglieder und Du kannst ihnen zu 1000 % vertrauen.

Verbindlichkeit ist das Zauberwort! Vom Rootworker wird seitens der Spirits absolute Verbindlichkeit, Disziplin, Mut, Ehrlichkeit und Hingabe erwartet. Leistest Du das nicht, wirst Du ziemlich unsanft aus Deinen Illusionen gezogen. Die Spirits suchen sich den Rootworker aus, nicht umgekehrt! Ist dies geschehen, ist es eine Verbindung die über den Tod hinaus bestehen bleibt. Anders als einen Gastspirit, kannst Du keinen Spirit aus Deinem Gefolge entlassen – anders herum ist es möglich, dass diese sich zurückziehen- wenn Du z. B. dich unverbindlich gezeigt oder gegen geltende Regeln innerhalb Deines Gefolges verstoßen hast.

 

Doch zurück zu unseren Gastspirits.

Wie hört man einen Spirit?

 

Dazu verwende ich am besten den O-Ton von Baron Samedi. Ich hatte ihn gefragt wie ich es feststellen kann ob es wirklich die Stimme meiner Spirits ist die ich „höre“, und wollte wissen wie oft man sich im Gegenzug etwas vorkrümelt.

Die Antwort kam prompt: „Gerade am Anfang ist 80 % von dem was Du hörst eigener Mindfuck! Das der Kontakt wirklich besteht, merkst Du an Äußerungen die Dir absolut fremd sind, die auf eine Weise rübergebracht werden, die nicht Deiner Art zu denken oder zu sprechen entspricht. Um uns zu hören, musst Du Dich innerlich leer machen. Je stiller Du wirst, je weniger es „Dich“ gibt, je besser wirst Du uns verstehen. Wie bei einem Glas Wasser. Ist es voll, läuft alles was dazu kommt über. Leerst Du das Glas, ist Platz für neuen Inhalt. Bist Du Dir unsicher – dann bitte uns um ein klares Zeichen. Kommt es nicht, hast Du Dir was vorgemacht.

 

Aus eigener Erfahrung gesprochen wird es mit den Jahren immer klarer und man kann wunderbar unterscheiden, mit wem man gerade kommuniziert und was gesprochen wird. Dennoch ist stets eine gesunde Selbstreflexion angebracht, damit man nicht doch noch auf sein eigenes Gedankenkino hereinfällt.

 

Wie ruft man also einen Spirit?

 

Logischerweise kann ich hier nur die Herangehensweise schildern und nicht auf das direkte Rufen der einzelnen Spirits eingehen, davon gibt es zu viele.

 

  • Indem Du Dich erst mal um die innere Einkehr kümmerst. Ich musste als Kind und in meiner Jugend oft stundenlag zusammen mit meinem Dad meditieren, während andere draußen spielen durften. Ich hasste es! Aber heute bin ich darüber froh. Ohne diese jahrelange Praxis würde ich wahrscheinlich nicht mit Spirits kommunizieren können. Also bemühe Dich in Deine eigene Mitte zu kommen – dazu gibt es tausende Praktiken, finde Deine und übe. Lange! Nicht nur eine Woche! Sagen wir mal mind. ein Jahr, regelmäßig, am besten täglich! Du musst den Spirit ja hören und verstehen können. Sonst ist die Aktion zum Scheitern verurteilt. Ich habe dazu übrigens ein wunderbar erdendes Hoodoo Öl entwickelt, welches Dir helfen kann tiefer in die Meditation einzutauchen: Friedliche Gedanken Hoodoo Öl.

 

Ja, ja, ich weiß!  Wie – ich muss mich vorbereiten? Schätzelein, Zauberei ist ein Jahrtausende altes Handwerk und es ist leider noch kein Meister vom Himmel gefallen! Wenn Du nicht bereit bist Dich gut und ordentlich vorzubereiten, ist dieser Weg nichts für Dich und erst recht nicht die Arbeit mit Spirits – Gastspirits hin oder her. Nochmal, wie willst Du denn die Spirits hören, wenn in Dir ein Sturm tobt? Im besten Fall werden Dich die Spirits ignorieren, im schlimmsten Fall, werden sie Dich und Dein Phlegma ernst nehmen … Glaube mir einfach! Oder mach Deine eigenen Erfahrungen … Also weiter im Text …

 

  • Dann machst Du Dir als nächstes Gedanken darüber, was Du ganz genau von diesem Gastspirit möchtest. Kein Witz – daran scheitern die meisten. Dann mach Dir Gedanken darüber ob Du die Erfüllung wirklich möchtest. Feen haben darum ihren düsteren Ruf, weil sie die Wünsche der Menschen ernst nehmen und manchmal auch tatsächlich erfüllen. Beispiel: Du willst das dein Nachbar grausam das Zeitliche segnet, weil er Dir so auf den Kecks ging. Kannst Du damit leben, zuzuschauen wie er nach und nach krank und kränker wird – und wissen, Du bist dafür verantwortlich? Ein spätes „Ja, aber so hab ich es nicht gemeint!“ gibt es nicht.

Oder – um noch ein sehr klassisches Beispiel zu nennen, den Liebeszauber. Angenommen Du willst das XY sich unsterblich in Dich verliebt und bei Dir bleibt. Klingt erst mal toll, das Blöde ist nur, Du weißt von Deinem Zauber. Du weißt, dass die „Liebe“ nicht echt ist, das es eine Illusion ist und Du weißt auch, dass es nicht freiwillig ist. Ich persönlich finde das ziemlich ungeil, um nicht zu sagen tierisch ekelhaft. Was soll das sein? Das Halten eines Liebeszombies? Gut, jedem das Seine, meines ist es nicht. Also schalte den Kopf ein, bevor Du Dir vorschnell etwas wünscht, überlege Dir die Vor- und Nachteile Deiner Aktion! Dann sei verbindlich! Lese Dir dazu am Besten folgenden Blogbeitrag durch: Zauberei und Verbindlichkeit.

  • Als nächstes, mach Deine Hausaufgaben, und schaue, welcher Spirit für Dein Anliegen der Richtige wäre. Das machst Du gründlich, nicht nur kurz übers Internet („Eine Internetrecherche hat ergeben … würg“). Du besorgst Dir Literatur, sprichst mit Leuten die mit diesem Spirit zu tun haben usf. Eine Recherche die nach einem Tag beendet ist, kann keine sein. Mach es gründlich! Es geht um Deinen Hintern!
  • Als Tipp, arbeite am besten zuerst mit einem Schwellenspirit. Also einem „Türsteher“ wie Papa Legba, Baron Samedi, Exu, Elegba, Hekate, Hermes etc. Diese Spirits sind die Hüter der Kreuzwege und haben die Macht, den gewünschten Spirit für Dich durchzuschleusen, wenn sie es für sinnvoll halten. Das kann Dich im Ernstfall schützen, wenn Dir der Schwellenspirit wohlgesonnen ist.
  • Mach Dir am besten einen Altar für Deinen Schwellenspirit, um mit diesem besser arbeiten zu können. Siehe dazu meinen eigenen Baron Samedi Altar über diesem Beitrag abgebildet.

 

Übrigens, ein Altar wird nicht benutzt um den Spirit anzubeten, man betet keinen Spirit an! Man könnte so einen Platz auch als Kraftplatz bezeichnen. Er dient als Schnittstelle und als Zuhause für Deinen Spirit. Hier kommen all die Dinge drauf, die er mag, die er braucht, die seine Bezahlung sind und seine Geschenke. Das ist sein persönliches Plätzchen, an das er gerne zurückkommt, war er mal außer Haus. Dort spürst Du auch seine Energie – in potenzierter Form und arbeitest mit ihm.

 

  • Dann erstellst Du Dir ein persönliches Ritual, um Deinen Gastspirit angemessen zu rufen. Wie das geht? Das sollte in Deiner Vorbereitung schon geklärt sein. Nicht? Dann nochmal zurück auf Los, ziehe keine 1000 Euro ein … nö, im Ernst – dann hast du nicht richtig recherchiert. Also beginne nochmal von vorn!
  • In diesem Ritual sagst Du ihm in klaren Worten was Du möchtest, hörst ihm zu (darum die Vorbereitung der Meditation), und vereinbarst mit ihm nicht nur die Bezahlung, sondern auch wann das Resultat zu sehen sein muss. Sei realistisch. Spirit hin oder her, es gibt auch Zauber die brauchen zwei Jahre um Erfolge zu zeigen! Wenn du 20 Jahre im Chaos gelebt hast, kannst Du nicht erwarten dass Dein Spirit den ganzen Müll in wenigen Monaten bereinigen kann. Das wäre Quatsch, im schlimmsten Fall verärgerst Du den Spirit. Vergiss nicht, er ist mächtiger als Du.
  • Ist die Vereinbarung wie besprochen in Erfüllung gegangen, dann bezahlst Du den Spirit wie besprochen – falls Du nicht schon in Vorleistung getreten bist.
  • Dann entlässt Du ihn auf würdevolle Art und Weise und freust Dich, dass alles so gut geklappt hat.

 

Ich wünsche Dir nun viele zauberhafte, magische Stunden …